Stille Wende der FED?
Liebe Leserin, lieber Leser,
während an den Märkten noch über den jüngsten Zinsschritt der US-Notenbank und die nachdenklichen Worte von Jerome Powell diskutiert wird, hat die FED längst eine Entscheidung getroffen, deren Auswirkungen weit reichen dürften. Hinter den Kulissen läuft eine Wende, die den Märkten in den kommenden Monaten kräftigen Rückenwind geben sollte.
Der Liquiditäts-Abfluss stoppt
Zum 1. Dezember 2025 stellt die Federal Reserve ihr Programm zur Bilanzverkürzung (Quantitative Tightening, QT) ein – also den Abbau jener Anleihenbestände, mit dem sie in den letzten Jahren Liquidität aus dem System gezogen hat. Stattdessen werden fällige Papiere künftig wieder angelegt: Hypotheken-Anleihen in kurzfristige Treasury Bills, Staatsanleihen bei Auktionen. Damit kehrt frisches Geld in den Markt zurück.
Viele Marktteilnehmer starren derweil auf mögliche weitere Zinsschritte – übersehen dabei aber das eigentliche Signal: Die geldpolitische Straffung ist faktisch vorbei. Das Ende von QT wirkt wie eine verdeckte Zinssenkung – eine Art „Easing light“. Banken bekommen wieder Luft, die Finanzierungskosten entspannen sich, und risikoreiche Anlagen wie Aktien gewinnen an Attraktivität.
Auch das US-Finanzministerium profitiert: Es kann seine Kasse füllen, ohne mit der FED um Käufer für Staatsanleihen zu konkurrieren. Die Folge: Weniger Druck an den Anleihe-Märkten, stabilere Renditen und ein Umfeld, das Aktien in den kommenden Monaten klar begünstigt.
Das Ende der Bilanzverkürzung markiert strategische Wende der Geld-Politik der US-Notenbank FED.
Mein Fazit
Diese stille Wende der FED ist ein Signal, das den letzten Rest Bremswirkung aus der Pandemie-Politik beseitigt. Für die Märkte bedeutet dies mehr Flexibilität, mehr Liquidität und weniger Risikoaversion. Auch wenn in dieser Woche die negativen Vorzeichen an den Aktien-Börsen dominieren, sollte die Mischung aus Zinssenkung und QT-Stopp im weiteren Verlauf ihre stützende Wirkung entfalten.
Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte:
Der Autor ist zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Kommentars in den folgenden besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten investiert: - - - Die Informationen in diesem Newsletter stellen keine Empfehlungen im Sinne des Wertpapierhandelsgesetzes dar.
 Mein Podcast-Tipp:
„... dann platzt die Blase!!!“
Vor mir liegt eine Studie mit dem provokanten Titel: „Steigt Öl auf 200 US-Dollar, dann platzt die Blase.“ Und ehrlich gesagt – ja, genau so könnte es kommen. Doch anstatt nur über diese Schlagzeile zu sprechen, möchte ich mit Euch einen Schritt weitergehen: Wie realistisch ist dieses Szenario wirklich? Und vor allem – warum würde die Blase platzen, wenn der Ölpreis tatsächlich auf 200 US-Dollar klettert?
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Herzliche Grüße und bis kommende Woche
Dein Lars
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