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Rendite-Report vom 20. August 2025


HIER MEIN THEMA:

>> Der beste Japan-Index für ETF-Anleger?
 
 
 

Besser als der Nikkei 225?

Liebe Leserin, lieber Leser,

 

der japanische Aktien-Markt hat zuletzt für positive Schlagzeilen gesorgt: Nach einer jahrzehntelangen Flaute, genauer gesagt 34 Jahre, gab es in Tokio im Februar 2024 endlich ein neues Allzeithoch. Seitdem tendierten japanische Aktien seitwärts, wenn auch auf hohem Niveau. Mitte August 2025 ging es dann erneut mit großer Fulminanz nach oben auf neue Höchststände.


Ein wesentlicher Treiber der jüngsten Rallye waren die großen japanischen Export-Werte, die von einem neuen Zoll-Deal zwischen Japan und den USA deutlich profitiert haben. Vor allem Industrie- und Technologiewerte legten kräftig zu. Für ETF-Anleger stellt sich nun die spannende Frage: Welcher Japan-Index bildet den Markt am besten ab – und wo liegen die Unterschiede zwischen den großen Benchmarks?

 

Topix schlägt Nikkei 225

 

Noch besser als der vielbeachtete Nikkei 225 entwickelte sich der Topix. Ein wesentlicher Grund liegt in der Zusammensetzung der Indizes: Der Nikkei 225 gewichtet ausschließlich nach dem absoluten Aktienkurs – unabhängig von Unternehmensgröße oder Umsatz. Dadurch spielt selbst Toyota, gemessen an der Marktkapitalisierung das größte japanische Unternehmen, im Nikkei mit einem Anteil von lediglich 1,2 Prozent nur eine Nebenrolle. Dagegen zählt das Bekleidungs-Unternehmen Fast Retailing mit knapp 10 Prozent Gewicht zu den Schwergewichten des Index.

 

Ein deutlich umfassenderes Bild der japanischen Börse liefert hingegen der marktbreite Topix. Er umfasst sämtliche rund 2.100 Unternehmen des Prime Standard in Tokio und gewichtet nach Marktkapitalisierung. Damit dominieren große Export- und Industrie-Unternehmen, allen voran Toyota (3,3%) und Sony (3,2%). Wer sich aufgrund des Zoll-Deals Japans mit den USA auf die großen Export-Werte fokussieren möchte, liegt daher mit einem Investment auf den Topix passender als beim Nikkei 225.

 

Doch es gibt noch einen weiteren Japan-Index, der vor allem ETF-Anlegern ein Begriff sein dürfte: Der MSCI Japan. Dieser ist ähnelt in seiner Struktur und Gewichtung eher dem Topix als dem Nikkei 225. Die wesentlichen Merkmale der 3 Indizes habe ich für Dich in einer Übersicht zusammengefasst:

 

Merkmal MSCI Japan Topix Nikkei 225
Gewichtungsmethode Marktkapitalisierung (free float-adjusted) Marktkapitalisierung Aktienkurs (Preisgewichtung)
Anzahl Unternehmen ca. 230 (Large & Mid Caps) ca. 2.100 (Prime Market) 225
Marktabdeckung ~85% der japanischen Streubesitz-Marktkapitalisierung Nahezu 100% des Prime Market

Kein direkter Abdeckungsanspruch, historisch gewachsene Auswahl

Größtes Gewicht Toyota (3,1%) Toyota (3,3%) Fast Retailing (9,8%)
Sektorverteilung Breites Marktabbild mit Fokus auf große Export- und Industriewerte Sehr breites Marktabbild inkl. Small Caps

Verzerrung hin zu teuren Einzelaktien

Verwendung Internationaler Benchmark für Japan-Aktienfonds und ETFs Nationaler Benchmark in Japan Medienpräsenter Index, oft in Nachrichten genannt
Allokation nach Größe Large und Mid Caps Large, Mid und Small Caps

Unabhängig von Marktkapitalisierung

Besonderheit Von MSCI Inc. berechnet, Basis für viele ETFs Offizieller Leitindex der TSE für den Prime Market Historischer Index (seit 1950), kursgewichtet wie der Dow Jones

 

Wie sich die verschiedenen Index-Konzepte ganz konkret auf ETFs auswirken, habe ich in der nächsten Tabelle dargestellt. Hierzu vergleiche ich einen ETF auf den MSCI Japan mit ETFs auf den Topix und den Nikkei 225:

 

ETF ISIN Fondsvolumen TER p.a. Performance 2025 YTD Performance 2024
iShares Core MSCI Japan IMI UCITS ETF IE00B4L5YX21 5.446 Mio. EUR 0,12% 7,4% 14,3%
Xtrackers Nikkei 225 UCITS ETF LU0839027447 1.334 Mio. EUR 0,09% 4,9% 15,9%
Amundi Japan TOPIX II UCITS ETF FR0010245514 433 Mio. EUR 0,45% 8,9% 12,6%

Quelle: justETF.com | Stand: 19.08.2025 (Angaben in EUR)

 

Die ETFs unterscheiden sich hinsichtlich der Kostenstruktur – am teuersten ist der Topix ETF, auch wenn sich die Gesamtkosten von 0,45 Prozent p.a. gerade noch im Rahmen bewegen. Kaum ins Gewicht fallen die Kosten dagegen beim MSCI Japan und beim Nikkei 225 ETF.


Die beste Performance zeigte in diesem Jahr bislang der Topix-ETF, gefolgt vom MSCI Japan-ETF. 2024 lag der Nikkei ETF vor den beiden anderen, auf Sicht von 2 Jahren hat der MSCI Japan ETF die Nase vorn:

 

Sowohl der iShares Core MSCI Japan IMI UCITS ETF als auch der Amundi Japan TOPIX II UCITS ETF konnten in den letzten 24 Monaten den Xtrackers Nikkei 225 UCITS ETF hinter sich lassen.

 

Mein Fazit

 

Für Anleger, die auf eine möglichst marktbreite, kapitalisierungsgewichtete Abbildung setzen wollen, sind MSCI Japan und Topix die naheliegenderen Kandidaten. Zudem werden von diesen beiden Indizes die bekannten Export- und Industrie-Werte am besten abgedeckt.


Wer dagegen den medienwirksamen Nikkei 225 bevorzugt, muss die methodischen Besonderheiten kennen – und mit stärker schwankenden relativen Ergebnissen rechnen. Aufgrund der deutlich niedrigeren Kosten und des höheren Fondsvolumens, aber auch aufgrund der Indexkonstruktion würde ich einen MSCI Japan ETF präferieren, wenn es um den Aufbau einer längerfristigen Japan-Beimischung im Depot geht.

 

Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte:

Der Autor ist zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Kommentars in den folgenden besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten investiert: Long-Derivat auf Nikkei 225. Die Informationen in diesem Newsletter stellen keine Empfehlungen im Sinne des Wertpapierhandelsgesetzes dar.

 

 

Mein Podcast-Tipp:


Europa – Der große KI-Gewinner?

 

Künstliche Intelligenz – und hier insbesondere die generative KI – gilt aktuell als das ganz große Versprechen für die Zukunft der Wirtschaft und damit auch für die Entwicklung an den Börsen. Sie kann Texte verfassen, Bilder generieren, Daten analysieren und sogar komplette Geschäftsprozesse automatisieren. Das klingt nicht nur nach einer Revolution, es ist eine Revolution.


Und jetzt kommt es: Das Potenzial wäre gerade hier in Europa, und damit auch für europäische Aktien, eigentlich sogar höher einzuschätzen als in den USA. Warum das so ist, weshalb Europa im Vorteil sein könnte und wie sich diese Entwicklung wahrscheinlich entfalten wird, dazu mehr in der heutigen Folge – legen wir los...


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Herzliche Grüße und bis kommende Woche
Dein Lars

 
 

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